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Sonntag, 3. September 2017

Erst Parawaiting, aber dann doch noch gut

Um 11:30 Uhr war heute Treffen bei der Windenschleppgemeinschaft Rheinhessen. Schleppstrecke war nach Süden Richtung Flonheim. Die Prognosen hatten Wind aus Süd angekündigt.
Es war heute auch ungewöhnlich viel los. Wir waren 10 Leute vor Ort.  Die Bedingungen versprachen Sonne und recht ruhige Thermik. Zumindest was ich gesehen hatte. Aber kaum hatten wir aufgebaut, zogen dunkle Wolken auf und in denen wuchsen immer wieder Türme. Eine deutliche Tendenz zur Überentwicklung.
Nach dem ersten Dummypiloten war die Motivation zum Start dann auch eher gering. Zwar haben sich über die nächsten Zeit zwei Piloten jeweils 2x rausgehauen. Aber bei 3 der Flüge konnten sie sich wirklich halten und zudem wurden die Bedingungen immer kritischer. Am Horizont zog auch erkennbar Regen auf und die Wolken hatten teils deutlich zu erkennende Vereisungen am oberen Rand. Und der Höhenwind hatte sie abgeschliffen.
Dazu ist ein Kaltluftsee aus den Wolken ausgelaufen, dass wir irgendwann in dicken Jacken rumgesessen haben. Das sah am Rand der Wolke teilweise wie ein Wasserfall aus. Aber man muss bei dem Sport warten können. Irgendwann kam die Sonne wieder durch und die dunklen Wolken sind abgezogen. So habe ich mich dann auch rausgetraut und mehr oder weniger mit meinen Schlepp sind die Bedingungen dann merkbar besser geworden. Zum Teil bis zu Abend sogar richtig schön und wir sind nach meinem Schlepp in einen "Normalbetrieb" übergegangen.
Mein erster Flug hatte eine gewaltige Ausklinkhöhe (fast 500 Meter schätze ich), aber blöder Weise hat meine Cam für das Video nicht funktioniert. Und mein Vario hat den Flug wohl auch nur teilweise aufgezeichnet. Versagen der Technik.
Ich war bei dem ersten Flug nach dem Ausklinken noch etwas zurückhaltend, denn wegen der vorherigen kritischen Bedingungen hatte ich dem Braten noch nicht getraut. Zumal es am Seil gepulst und immer wieder durch Thermikheber gewackelt hatte, dass ich fast seekrank geworden bin. Aber dennoch war der Flug ob meiner guten Ausgangshöhe wirklich nicht schlecht.
Später hatte ich noch einen zweiten Flug, aber da hatte erstens mein Vario keinen Saft mehr und ich konnte ohne das Ding einfach nicht richtig die Stellen lokalisieren, an denen es aufwärts ging, und zweitens war es da schon später und die Thermik schwächer geworden. Aber der Flug war dennoch ganz nett.
Wir waren heute bis ca. 19:00 Uhr am Gelände. Und obwohl 2 Flüge für die gut 7 Stunden wirklich nicht viel sind, ist die Sache nie langweilig gewesen. Es gibt bei einer Abrollwinde halt für jeden was zu tun. Nur dann läuft die Sache rund.
Und da wir am Anfang auch ewig unentschlossen waren, ob die Sache überhaupt fliegbar ist, sind die 19 Schlepps over all über den Tag doch nicht so schlecht. Überhaupt entwickelt sich das Jahr für mich zu einem echten Schleppjahr. Wenn ich mich nicht täusche, hatte ich schon 9 Schlepptage in 2017 und vielleicht geht da noch mehr.

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